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An das
Jobcenter Berlin Mitte

Berlin, den 01.09.2015

 

 

Sehr geehrte Frau Xxxxxxx,

 

 

herzlichen Dank für die Zusendung der neuen Lebensmittelgutscheine.

Die Ungültigkeit der vorigen Charge (31.07 bis 30.08.), bei der 18 von 20 der Scheine nicht unterschrieben waren, ist damit zwar nicht ausgeglichen –

da ich aber nicht die Absicht hatte, damit einzukaufen, ist das für mich auch nicht so schlimm. - Für ihr Amt schon eher, da es sich so nicht mit der Ausgabe von Gutscheinen für sein Tun rechtfertigen kann.

 

Doch jetzt zu UNS:

Sie haben mir jetzt weitere Gutscheine geschickt und diesen Schritt damit begründet, dass der damals von uns getätigte "Antrag" von mir "zeitlich nicht bestimmt" wurde und er von Ihnen deshalb jetzt als "fortlaufend interpretiert" wird.

 

Das ist sehr freundlich von Ihnen – und ich kann nur hoffen, dass ein derartiges Entgegenkommen auch für alle anderen Hartz-IV-Empfänger gilt ... … …

 

In MEINEM Falle sende ich Ihnen die Gutscheine aber jetzt erst einmal zurück, weil ich sie nicht beantragt HABE.

 

Dennoch möchte ich ihre Entgegennahme nicht völlig AUSSCHLIEßEN:

 

Anliegend sende ich Ihnen ein Schreiben, in dem ich meinen Freunden die Zweifel, die ich an den Gutscheinen habe, deutlich benannt habe.

 

Vor einer erneuten und auch VON MIR bewilligten Entgegennahme der Gutscheine, würde ich gerne mit Ihnen über meine Zweifel sprechen.

 

Und nicht nur mit Ihnen, sondern bitte auch mit Frau Yyyyyyy – und auch mit ihrem Vorgesetzen und dem Chef des Hauses.

 

Es muss aber ein Gespräch auf rein menschlicher Basis sein.
Rein rechtlich scheint mir das größte Übel an den Gutscheinen und am gesamten Hartz IV-System, dass beide einen permanent vor die Wahl LEBEN ODER WÜRDE stellen, während es in der Verfassung eindeutig um ein Leben IN Würde geht. Vor diese Wahl gestellt, ist klar, welche Option ich wählen werde. Und so weit Sie Funktionsträger sind, wird es da zu keiner Lösung kommen.

 

Wenn wir uns aber als Menschen begegnen, wird es vielleicht möglich sein, dass der Funke der Phantasie überspringt und sich trotz aller Schwierigkeiten eine allseits befriedigende Lösung findet. Wenigstens, dass man sich einmal VERSTEHT, könnte sich da ergeben.

 

- In diesem Zusammenhang würde ich auch meinerseits drei Freunde mitbringen: R.K. für die Rechtskunde, M.Z. für die Unbestechlichkeit und S.B. für den Schutz meiner Person. Sie sind stille Zuhörer – und starke Mitdenker, wenn es um das Brückenbauen geht.

 

 

Da ich jetzt bereits im 65sten Hungertag bin

bitte ich um schnelle Antwort
Mit freundlichem Gruß,

Ralph Boes